• 0Einkaufswagen
Circlewise
  • Home
  • Über uns
    • Menschen
      • Team
      • Netzwerkkarte
      • Links & Dank
    • Philosophie
      • Unsere Werte
      • Circlewise Verbindungskultur
      • Dekolonisation unterstützen
      • Unsere Geschichte
      • Veröffentlichungen
  • Angebote
    • Workshops
      • NEU Trauer- & Lebensmut-Feuer
      • NEU Safer Spaces – Wie können wir soziale Räume sicherer gestalten?
      • NEU Korbflechten – Ein Rucksack aus Weidenruten
      • Achtsamkeit und Naturverbindung
      • Trauer-Feuer
      • Mentoring
      • Kinder in unserer Mitte
    • Weiterbildungen
      • Trauer-Prozesse begleiten
      • Verbindungskultur Leadership Training
      • Naturverbindung für zukunftsfähige Gesellschaftsgestaltung
      • Naturverbundene Ritualarbeit
      • Connective Community Design & Facilitation
    • Mehr…
      • Kompass der inneren Landschaft
      • Wilde Gabe Jahresbegleitung
      • Familien-Natur-Zeit
      • Coaching & Beratung
      • Mentoring
    • Onlineangebote
      • NEU Safer Spaces – Wie können wir soziale Räume sicherer gestalten?
      • NEU Naturverbindung für Zuhause
      • Unser “Mentoring lernen”-Paket
      • Genährt sein in wandelnden Zeiten
      • Verbindung durch Selbstmitgefühl
      • NEU Beziehungen – Was wir tun können, damit sie gelingen?
      • E-Book: Mein Herz erleichtern – Handbuch fürs zuhause trauern
      • ENGLISH: The Medicine of Grieving
  • Bilder
  • Blog
  • Kontakt
    • Datenschutzerklärung
    • Impressum
    • Allgemeine Geschäftsbedingungen
    • Widerrufsbelehrung
  • Suche
  • Menü Menü

Circlewise und die Verbindungskultur – ein kleiner Einblick in die Grundlagen unserer Arbeit

Der Begriff “Verbindungskultur” ist eine Wortschöpfung aus der Anfangszeit von Circlewise – entstanden durch die Suche nach einer griffigen Bezeichnung für eine Kultur der Verbundenheit und des fortdauernden sich Verbindens mit uns selbst, mit unseren Mitmenschen und mit allen anderen Mit-Wesen.

“Kleine Gruppen sind die kleinstmögliche Einheit des gesellschaftlichen Wandels.“

Peter Block

Alles was ich in der Welt verändern will, beginnt irgendwo in mir selbst. Doch erst wenn ich mit anderen im Kreis zusammenkomme, wird es zur Wirklichkeit. Im gleichwürdigen Zusammensein mit anderen finden wir den Nährboden, auf den wir die Samen unserer inneren Bilder, Intentionen und Sehnsüchte streuen, damit etwas Lebendiges daraus erwachsen kann. Verbindungskultur gestalten bedeutet, diesen Nährboden fruchtbar zu machen.

Verbindung zur Natur ist der Rahmen

Verbindung zur Natur um uns

Verbindungskultur bedeutet eine ganz klare Ausrichtung auf das Wohl aller Wesen – im Großen wie im Kleinen geht es darum, wieder in Einklang mit den Bedürfnissen und Begrenzungen der natürlichen Welt um uns herum zu finden. Diese gemeinsame innere Ausrichtung stellt – auch wenn wir nicht alle Antworten wissen – notwendige Weichen dafür, Entscheidungen zu treffen und Handlungsweisen zu finden, die allem Leben dienen können.

Die Praxis der Verbindungskultur ermöglicht, miteinander die Sinne zu wecken und auszudehnen, um Natur intensiver, unmittelbarer und tiefer wahrnehmen, spüren und entdecken zu können, uns selbst intensiv als Teil der Lebensgemeinschaft Erde erleben zu können.

Durch die Verbindung zur Natur finden wir Freude, Begeisterung, Geborgenheit, Neugier, Trost, Verstehen und Erkenntnisse. Naturverbindung kann unsere Resilienz stärken, vor allem in Krisenzeiten.

Unsere Mit-Welt ist auch die einzige Quelle für die unendliche Vielfalt von praktisch nutzbaren Rohstoffen, Lebensmitteln in der grünen Welt vor unserer Haustür.

Verbindungskultur holt die Natur auch in die Räume hinein – statt perfekt anmutender Inneneinrichtung, die Sachlichkeit und die Notwendigkeit sich anzupassen ausstrahlt, kreieren wir eine Qualität der Lebendigkeit in dem wir etwas Raues oder Weiches, etwas Grünes oder Buntes, etwas von Händen geformtes, etwas Kindliches, etwas mit Feuer oder Wasser oder Luft oder auf eine andere Weise Lebendiges mit in den Raum holen. Damit laden wir die anwesenden Menschen ein, selbst in aller Natürlichkeit dabei zu sein und sich wohl zu fühlen, genauso wie sie sind.

Verbindung zur inneren Natur

Wir Menschen sind Natur, durch und durch. Je mehr ich die Natur um mich herum fühle, verstehe, und liebe, desto besser kann ich auch meine innere Natur begreifen, all das was mir in mir selbst begegnet urteilsfrei lieben lernen und nach und nach einen Umgang damit finden, der schöpferisch ist.

Verbindungskultur gestalten bedeutet, Abläufe und Strukturen für mich selbst und für Gruppen nach natürlichen Mustern und Rhythmen zu gestalten, im Einklang mit den unterschiedlichen Lebensaltern der Menschen, mit der Jahreszeit, der Tageszeit, mit den Gegebenheiten vor Ort und der innewohnenden Dynamik von Projekten oder Zusammenkünften, die in ihren ganz unterschiedlichen Phasen ebenfalls den Mustern in der Natur folgen.

Als Menschen haben wir viele verschiedene Bedürfnisse, die in den unterschiedlichen Phasen von Projekten und Lebensalltag mal stärker und mal schwächer aktiv sind und unser Handeln lenken. Einen Beitrag für die Gemeinschaft zu schenken oder anders gesagt “zu arbeiten” ist eines davon – viele andere Bedürfnisse wollen jedoch auch bezeugt und gestillt sein, beispielsweise nach Verbindung, Erholung, Innenschau, Kreativität oder Spiel. Die Leistungskraft und der Zusammenhalt einer Gruppe/eines Teams wachsen, wenn die Vielfalt der Bedürfnisse im gemeinsamen Rahmen gestillt werden kann.

Als Verbindungsweber*in brauche ich Weitsicht, um eine Gruppe, deren Teil ich bin, durch die Rhythmen führen und begleiten zu können, denn ich gebe einerseits Halt und Orientierung und tanze gleichzeitig beweglich mit dem, was sich in einem Moment besonderes zeigt. Hierfür nutzen wir vor allem das von Jon Young entwickelte 8 Schilde Modell, ein lebendiges und beständig weiter wachsendes Modell des Lebens, dass sowohl Orientierung als auch einen beweglichen und kreativen Umgang mit den einzelnen Bestandteilen ermöglicht.

Geborgenheit ist die Basis

Jäger-und-Sammler-Kulturen werden von vielen Forscher*innen als durch und durch friedvoll angesehen, sowohl nach Innen, als auch nach Außen, oft sogar im Angesicht immenser jahrhundertelanger Unterdrückung, wie es beispielsweise die Ju’hoansi Buschleute im heutigen Namibia und Botswana zeigen.

Anthropolog*innen sehen eine wichtige Säule dieses fortdauernden Friedens im konsequent liebevollen Umgang mit den Kindern der Gemeinschaft, der ein Gefühl tiefer Geborgenheit erzeuge. Ähnliches hörten wir auch von unserer Lehrerin Sobonfu Somé, die in einer traditionellen Dorfgemeinschaft der Dagara in Burkina Faso aufgewachsen war und zeitlebens die Hälfte des Jahres im Kreise ihrer Gemeinschaft dort verbrachte.

Aus der Bindungsforschung ist bekannt, wie weitreichend frühkindliche Erfahrungen mit fürsorglichen und zugewandten erwachsenen Betreuungspersonen sich auf das spätere Beziehungsverhalten des Menschen auswirkt. Ein friedvolles, stabiles Miteinander im Kleinsten bedarf eines gesunden, sicheren Bindungsverhalten. Doch gerade dies ist in westlichen Ländern nicht selbstverständlich.

Verbindungskultur kann ermöglichen, hiermit einen konstruktiven Umgang zu finden. Früher wurde angenommen, dass in der Kindheit erworbenes ungesundes Bindungsverhalten sich zeitlebens irreparabel auswirke. Dagegen weiß man heute, dass es Möglichkeiten gibt, dies als Erwachsener zu heilen und gesunde Formen des miteinander-in-Beziehung-seins zu kultivieren. Diese Ansicht wird beispielsweise vom US-amerikanischen Spezialisten für Interpersonelle Neurobiologie Daniel Siegel vertreten, ebenso wie vom Hirnforscher Stephen W. Porges.

Verletzlichkeit verbindet

Ein wertschätzender und immer wieder willkommen heißender Umgang miteinander, sowie ein offener und verletzlicher Austausch über Gefühle, Emotionen und vor allem über persönliche Bedürfnisse sind hierfür essentiell, wie beispielsweise von der kanadischen Sozialforscherin Brené Brown beschrieben wurde. Es gilt dabei, den Menschen in seiner Ganzheit willkommen zu heißen – Privates ebenso zu würdigen wie arbeitsbezogene Themen, Stärken ebenso willkommen zu heißen wie vermeintliche Schwächen, der Lebensgeschichte einer Person (mit den von ihr bewältigten schwierigen Momenten und Phasen), ebenso Raum zu geben wie den Sehnsüchten für die Zukunft, die diesen Menschen im Inneren motivieren.

Inzwischen gibt es zahlreiche Unternehmensberater*innen, die erkannt haben, wie wesentlich Geborgenheit für ein erfolgreiches und produktives soziales Miteinander ist, beispielsweise Frederic Laloux (“Reinventing Organizations”) oder Simon Sinek (“Circles of Safety”).

Verbindungskultur erfordert es, immer wieder ein Gefühl von Geborgenheit miteinander herstellen zu können. Als Führungspersonen können wir die Weichen dafür stellen, einen auf diese Weise “sicheren” Raum zu kreieren und zu erneuern.

In diesem sicheren Raum, wird kaum Energie gebraucht, um Masken aufrecht zu erhalten, ein geschöntes Selbstbild voreinander zu pflegen oder Fehler und als Schatten empfundene persönliche Eigenheiten zu verbergen.

Deshalb ist es viel leichter, mit Konflikten schöpferisch umzugehen, Herausforderungen mit Humor und Entschlossenheit zu begegnen, versteckte Potentiale zu entdecken, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und wirklich effektiv die gemeinsame Wirk-Kraft zu entfalten.

Auf dem Weg zu einer neuen “Ältesten-Kultur”

In einer traditionellen Dorfgemeinschaft erscheint es selbstverständlich, dass es Menschen gibt, die eine Art von “Ältesten-Rolle” inne haben. Eine natürlich gewachsene Gemeinschaft ist undenkbar ohne Älteste, die beständig das Wohl jener Menschen im Sinn halten, welche sie vom Säuglingsalter an heranwachsen sehen konnten und deren Gesundheit und Glücklichsein zutiefst verwoben sind mit ihrem eigenen Wohlergehen.

In unserer heutigen Zeit werden Aspekte von Gemeinschaft häufig nur fragmentiert erlebt. Vielmehr sind wir oft zusammengewürfelt in Kontexten wo ein lang gereiftes, intrinsische Verantwortungsgefühl füreinander nicht gegeben ist. Als verbindungswebende Führungskraft sind wir in der günstigen Lage, die Rolle von Ältesten übernehmen zu können, egal wie alt wir sind.

Wir können auch andere dazu ermächtigen, dies ebenfalls zu tun, vor allem natürlich diejenigen Personen, die aufgrund ihres höheren Alters über eine Menge gesammelter Lebenserfahrung verfügen, oder denen dies aufgrund ihrer Expertise im Begleiten von Menschen besonders leicht fällt.

Die Generationen wieder verbinden

In unserer Kultur haben Menschen aus unterschiedlichen Generationen oft wenig Gelegenheit, Zeit miteinander zu verbringen. Vor allem Menschen die keine Enkelkinder haben oder deren Großeltern bereits verstorben sind, sind davon betroffen. Dabei scheint der Kontakt zwischen Jüngsten und Ältesten eine wichtige Zutat für die Entwicklungsgeschichte der Menschheit gewesen zu sein. Einige Anthropolog*innen beschreiben insbesondere die Auswirkungen von Großmüttern auf die Entwicklung sozialer Fertigkeiten der Kinder.

Verbindungskultur schaut danach, auf welche Weise die Jüngsten und Ältesten (und alle dazwischen) zurück in die Mitte der Gemeinschaft geholt werden können. In vielen, vor allem beruflichen Kontexten scheint dieser Gedanke exotisch.

Doch wer erlebt hat, wie die Anwesenheit eines einzigen Babies in einer Gruppe aus Erwachsenen eine vorher nicht dagewesene Bodenständigkeit erzeugt, der kann sich das Potential vorstellen, das hier möglich ist. Ebenso braucht die Zukunft der Menschheit Kinder, die im intensiven Kontakt mit Ältesten aufwachsen können – mit den Menschen die oftmals mehr Lebenserfahrung haben, weniger Unsicherheiten, mehr Geduld und Gleichmut, mehr Dankbarkeit und im besten Fall sogar mehr Humor und Weisheit.

Auch junge erwachsene Menschen heute profitieren von anderen, die im Sinne von Mentoring hinter ihnen steht und auf eine Weise Anker in ihrem Leben sein kann. Neben zahllosen guten Ratschlägen ist oft einfach das bezeugt werden hilfreich und wohltuend, von jemand der schon länger in dieser Welt (über-) lebt, verbunden mit Rückversicherung, Würdigung und Wertschätzung dafür, auf einem guten Weg zu sein.

Gemeinsam einen Unterschied machen

Für eine als befriedigend erlebte Gruppen- oder Teamerfahrung ist ein gemeinsames Tun im Außen ebenso bedeutsam wie die nährende Verbindung untereinander. Dabei geht es vor allem darum, zu erleben, wie das Ergebnis des Gemeinsamen so viel mehr sein kann, als die Summe all seiner Bestandteile. Die Synergie zwischen den ganz unterschiedlichen Gaben und Begabungen der einzelnen Menschen ermöglicht ein Hochgefühl, das auf der persönlichen Ebene oft als lebensverändernd erlebt wird.

Ein wichtiger Aspekt davon ist es, gemeinsam etwas Gutes in der Welt zu erschaffen, das dem persönlichen Wertesystem der einzelnen Gruppen- oder Team-Mitglieder entspricht. Im Innern scheinen wir alle zu wissen, dass wir die Welt nicht allein verändern können, sondern einander dringend dafür brauchen, weil eine kleine Gruppe von Menschen eben die kleinstmögliche Einheit für gesellschaftlichen Wandel ist, wie es der Organisationsberater Peter Block beschrieben hat.

Dies kann besonders dann gut gelingen, wenn die Gruppe Spielfeld und Spiegel für die Gaben des einzelnen sein kann und wenn der Fokus auf den gemeinsamen Potentialen und Möglichkeiten liegt. Nur in der Gemeinschaft können wir erfahren, was es bedeutet, als Mensch unter Menschen auf der Erde lebendig zu sein. Indem wir erleben, wie viel wir bewegen, können wir eine Ahnung davon bekommen, was vielleicht unsere Rolle als gesamte Menschheit für den Planeten Erde sein könnte.

Hilfreiche Strukturen die natürlich wachsen und reifen

Halt und Beweglichkeit

Verbindungskultur ermöglicht, dass jedes Mitglied eines Teams oder einer Gruppe eine klar definierte (auch wechselnde) Rolle ausfüllen kann, die Orientierung und Halt schenkt, und es erleichtert, sich als essentiellen und notwendigen, gebrauchten Teil des Gesamten zu empfinden.

Gleichzeitig schenkt sie ein hohes Maß an Selbstbestimmung und Gestaltungsfreiheit innerhalb der Rollen. Die Organisationsforscher Bellmann & Ryan haben dieses Prinzip als “gerade ausreichende Strukturen” beschrieben.

Insofern ermächtigt Verbindungskultur auch dazu, mit konkret anfallenden Aufgaben beweglich umzugehen, so dass ein schöpferischer Tanz möglich wird, zwischen den Menschen und dem was zu tun ist. Auf diese Weise werden viele Konflikte und Blockaden von vornherein vermieden und es entsteht ein etwas weiterer Raum für Kreativität und Innovation.

Gemeinschaft entsteht Mensch für Mensch für Mensch

Jede Kette ist nur so stabil wie ihr schwächstes Glied oder: In jedem Kreis kann ich nur soweit vertrauen, wie ich jedem einzelnen Menschen in diesem Kreis vertrauen würde.

Gemeinschaft erwächst immer aus der Verbundenheit zwischen allen einzelnen Mitgliedern einer Gruppe. Verbindungskultur ermöglicht deshalb Strukturen, innerhalb derer diese so kostbaren eins-zu-eins-Verbindungen entstehen, genährt und erneuert werden können.

Innere Ausrichtung

Verbindungskultur bedeutet, immer wieder Werte ins Zentrum zu stellen. Wenn ich weiß, was mir zutiefst am Herzen liegt, wofür ich einstehe, wofür ich lebe, brauche ich nicht alle Entscheidungen mit meinem bewussten Verstand zu durchdenken, der nur einen Bruchteil der jederzeit mich umgebenden Sinnesreize erfassen, deuten und in zielführendes Handeln übersetzen kann.

Durch das von Herzen kommende Aussprechen klarer, wertebasierter Intentionen (im Gegensatz und ergänzend zu mit dem Verstand festgelegten konkreten Zielen) kann ich meiner Intuition mehr Spielraum geben.

Werte dienen auch dazu, meine Entscheidungen und mein Verhalten immer wieder hinterfragen und auf diese Weise überprüfen zu können.

Wahrnehmung & Achtsamkeit

Echte Inspiration braucht einen fruchtbaren Raum – in der Abwesenheit von Gedanken und To-Do’s können wir oft leichter “erlauschen” was gebraucht ist. Viele wissenschaftliche Durchbrüche der letzten Jahrhunderte sind durch regelrechte “Heureka!”-Momente möglich geworden. Aus dem Alltag kennen viele Menschen das Phänomen, beim Autofahren, Abwaschen oder unter der Dusche plötzlich gute Ideen zu haben: In solchen Momenten also, wo unser Körper in einem entspannten aber aufmerksamen Flow ist mit dem was wir gerade tun.

Eine Möglichkeit sich diesem “empfängnisbereiten” Zustand anzunähern, ihn verstehen und sogar begünstigen zu können, ist über die sogenannte Kohärenz. Dieser Begriff beschreibt einen Zustand der Einigkeit zwischen Körper (Pulsschlag, Atmung und Hirnwellen), Gedanken und Emotionen.

Verbindungskultur nutzt eine Vielfalt von Methoden zur Herstellung, Stärkung, Vertiefung und zeitlichen Ausdehnung von Kohärenz-Zuständen, die oft durch ein Gefühl von innerem Frieden gekennzeichnet sind.

Dadurch wird es Menschen erleichtert, auf ihr “bestmöglichstes Selbst” zuzugreifen. Vor allem der erst etwa mit Mitte zwanzig voll entwickelte mittlere Stirnlappen unseres Gehirns scheint eine wichtige Rolle dabei zu spielen, uns angemessen oder sogar “weise” zu verhalten: Die jeweils bestmöglichen Entscheidungen zu treffen, auf alle inneren Ressourcen (Empathie, Selbstliebe, Impulskontrolle, bewusste Wahrnehmung der eigenen Emotionen und feinen Signale des Körpers, Kreativität usw.) zugreifen zu können und unsere eigene Intuition zu spüren.

Wir nutzen dabei Methoden, bei denen Dankbarkeit, Wertschätzung und auch das Ausdehnen unserer Sinneswahrnehmung eine wichtige Rolle spielen. Diese lassen sich leicht in den (Berufs-)Alltag integrieren und sie fördern neben einem wachsenden individuellen Wohlbefinden auch ein Handeln das auch im Außen lebensfördernd und im Einklang mit dem Wohle aller Wesen ist.

Das Nervensystem unterstützen

Aus der Neuropsychologie und insbesondere durch die Arbeit von Stephen Porges ist eine Neugier und ein bewusster Umgang mit der Funktionsweise unseres Autonomen Nervensystems erwachsen, einem bisher eher wenig beachteten Teil unserer Biologie.

Dabei zeigt sich, dass unbewusste Reaktionen in Menschen ablaufen, die unsere koginitiven Fähigkeit und vor allem auch unsere Fähigkeit mit anderen zu kommunizieren sehr stark beeinträchtigen können.

Verbindungskultur nutzt daher auch Methoden und Techniken, um das autonome Nervensystem dabei zu unterstützen, immer wieder in Entspannung und damit in soziale Offenheit zu finden.

Dies ist vor allem dann relevant, wenn Stress oder innere und äußere Konflikte präsent sind. Mit Übung können wir es lernen, uns selbst und einander in den Momenten konstruktiv zu begleiten und zu unterstützen, wenn wir selbst gerade nicht “in unserer Mitte ruhen”. 

Konflikte in schöpferische Momente verwandeln

Konflikte können Quellen für dringend gebrauchten und sehr befriedigenden Wandel sein – wenn wir es schaffen, sie liebevoll zu nutzen.

Es sind die ungehörten Stimmen in uns selbst oder in der Gemeinschaft, die sich laut zu Wort melden, wenn etwas nicht mehr “stimmig” ist, etwas anderes gebraucht ist.

Verbindungskultur begünstigt es grundsätzlich, dass viele dieser Bedürfnisse gestillt und ausgedrückt werden können, ohne dass dies auf eine konflikthafte Weise erfolgen muss. Trotzdem sind Reibungen und Auseinandersetzungen unvermeidbar und ein wichtiger Teil des menschlichen Zusammenlebens.

Verbindungskultur sucht und erforscht Möglichkeiten dafür, sogar im Konflikt in wachsender Verbundenheit voneinander und über einander zu lernen.

Vor allem der Erforschung von Jäger und Sammler Kulturen verdanken wir kostbare Einblicke darin, was Zutaten für ein friedvolles Miteinander sein können.

Auch von den Peacemaking-Traditionen der Konföderation der Haudenosaunee in Nordamerika, eines der ältesten Friedens-Bündnisse in der Geschichte der Menschheit, das bis heute bewahrt und lebendig ist, sowie anderen, neuzeitlichen Herangehensweisen an friedvolle Kommunikation, können wir vieles lernen, was essentiell für die Entwicklung einer friedvollen Gesellschaft ist.

Friedvolle Umgehensweisen finden mit allem was nicht aufgelöst werden kann

John & Julie Gottmann haben in ihrer wissenschaftlichen Analyse von Konflikten in Partnerschaften herausgefunden, dass eine notwendige Zutat für bleibende Beziehungs-Zufriedenheit ist, im Konfliktgespräch fünfmal so viele positive Eindrücke wie negative Eindrücke zu erleben – eine Zahl die für beide Partner*innen gilt.

Es gilt also, Methoden zum Umgang mit Konflikten zu gestalten, die in sich bereits angenehme Erlebnisse beinhalten. Dies ist laut den Gottmann’s umso wichtiger, da nur ein knappes Drittel der Konflikte (in Beziehungen) überhaupt lösbar ist.

Die überwiegende Mehrheit der Streitthemen (69%!) in Partnerschaften (und anderen Beziehungen) ist nicht lösbar, sondern es geht eher darum, wie man sich mit unterschiedlichen Bedürfnissen und Sichtweisen arrangieren kann, so dass sich trotzdem beide Seiten wohlfühlen.

Bedürfnisse im Zentrum

Ein bewusster Umgang mit Sprache ist ein wichtiger Schlüssel für nachhaltigen Wandel hin zu einer lebensfördernden Kultur. Denn Worte haben buchstäblich die Kraft, Wirklichkeit zu erschaffen und zu verändern.

Verbindungskultur lädt eine große Ehrlichkeit im Selbstausdruck ein, die gleichzeitig das eigene wie auch das Wohlergehen des anderen im Auge behält und unterstützt.

Im Zentrum der Kommunikation stehen Bedürfnisse, die universell menschlich sind und uns alle verbinden. An der Wurzel jedes Konfliktes schlummert ein nicht gestilltes Bedürfnis. Und in der Beschäftigung mit diesen tieferen Bedürfnissen erschließt sich das Potential für neue, stimmige Lösungen.

Aktives Mitgefühl mit sich selbst und mit dem Gegenüber kann die Tür dafür auftun, diese Bedürfnisse deutlicher spüren und annehmen zu können und damit in die Verantwortung dafür zu treten, dass sie auf eine konstruktive Weise gestillt werden können.

Ein fürsorgliches Miteinander

Hierin liegt Potential für kulturellen Wandel: Statt miteinander über Forderungen, Belohnung und Strafe zu interagieren, können wir einander zeigen, was wir brauchen. Es ermöglicht, gemeinsam dafür zu gehen, dass Bedürfnisse gestillt werden können. Und falls dies nicht möglich ist, können wir einander zumindest mit Mitgefühl beistehen.

Einige Sozialforscher*innen, wie beispielsweise Dacher Keltner sehen den Menschen von Grund auf gut und beschreiben es als zutiefst menschliche Bedürfnis und Vermögen, von innen heraus, in Freiheit einander Gutes schenken zu wollen, und nicht gegeneinander sondern miteinander und für einander uns selbst mit unseren innewohnenden Gaben zu verwirklichen und zu entfalten.

Mit Humor

Humor ist ein essentieller Bestandteil von Verbindungskultur. In Jäger-und-Sammler-Kulturen wurde Humor dazu genutzt, jedes Aufkeimen von Macht einzelner über die anderen lächerlich zu machen und somit den Sinn für die Gleichwertigkeit innerhalb der Gemeinschaft zu erhalten.

Angesichts von Unterdrückung ist Humor auch in der modernen politischen Welt ein wichtiges Ventil, um die eigene geistige Gesundheit zu erhalten. Ein bewusster Umgang mit unterschwelligen Privilegien und Machtstrukturen ist hierbei besonders wichtig. Die Gewissheit, einander trotz unterschiedlicher Rollen im Gefüge auf Augenhöhe begegnen zu können, erleichtert es jedem Mitglied einer Gruppe, sich offen und authentisch zu zeigen.

Achtsam verwendeter Humor ist außerdem ein kraftvoller Weg, in Konfliktsituationen Entspannung zurück zu holen, das Nervensystem zu beruhigen und wieder in Verbindung miteinander zu kommen.

In Einigkeit handeln

Menschen können als Gruppe oder Gemeinschaft auf eine Weise zusammenwirken, die mit einem tiefen Gefühl von Einigkeit einher geht. Dabei kann sich jedes Individuum als authentisch empfinden und gleichzeitig lebendig verbunden mit dem gesamten Kreis sein.

Es entsteht ein Erleben wie man es sich vielleicht für einen Vogelschwarm vorstellen könnte. Aus solch einem gemeinsamen Flow kann große Wirkkraft erwachsen, indem wir eine gemeinsame Ausrichtung finden und mit vereinten Kräften dafür gehen.

Verbindungskultur nutzt verschiedene Methoden für das Synchronisieren innerhalb von Gruppen. Wenn wir beispielsweise gemeinsam singen, werden dabei nicht nur Endorphine sondern auch Bindungshormone freigesetzt und sogar die unterschiedlichen Herzrhythmen können sich aneinander angleichen. Es entsteht (nicht dauerhaft, aber immer wieder) ein besonderes, erhebendes und beglückendes Gefühl, wenn eine Gruppe in Einigkeit ein Projekt plant und umsetzt.

Den leisen Stimmen Gehör schenken

Voraussetzung dafür ist es, immer auch den leisesten Stimmen Gehör zu schenken und das kreative Potential der kritischen Standpunkte in den Entscheidungsprozess zu integrieren, so dass alle Beteiligten wirklich authentisch hinter den getroffenen Entscheidungen stehen können.

Was zunächst vielleicht aufwendig erscheint, ermöglicht der Gruppe ein Weitergehen mit voller Kraft voraus. Ein klarer Umgang mit den eigenen Bedürfnissen und die Fähigkeit zwischen den eigentlichen Bedürfnissen und den oftmals stärker präsenten und in Gesprächen vertretenen Strategien zu deren Erfüllung (auch bekannt als “Plan A”) unterscheiden zu können, helfen dabei, eine Lösung zu finden, die ein größtmögliches Erfüllen aller Bedürfnisse aller von der Entscheidung Betroffenen beinhaltet.

Den Horizont weiten

Indem es ein Teil der gemeinsamen Ausrichtung ist, bei den Entscheidungen auch die Bedürfnisse der anderen Wesen und der zukünftigen Generationen einzubeziehen, kann das gemeinsame Handeln zusätzlich Wirkkraft erhalten und sich in Richtung regenerativer Kultur weiter entwickeln.

All diese Aspekte sind eine Auswahl dessen, was wir unter Verbindungskultur verstehen und was unsere Arbeit kennzeichnet.

Möchtest du mehr davon wissen, verstehen und ausprobieren?  Arbeitest du selbst mit Gruppen oder Teams oder möchtest dich darauf vorbereiten? Dann bist du herzlich eingeladen zum Circlewise Leadership Training!

Letzte Blog posts

  • angst vor dem kriegAngst vor dem Krieg – Was kann jetzt helfen, klarzukommen?12. März 2022 - 18:23
  • impfenSteve Sanchez Photos / Shutterstock.comImpfen und die Demokratie-Frage13. Januar 2022 - 18:59
  • naturverbindung für zuhause31 Punkte wie Natur deine Resilienz stärken kann24. November 2021 - 12:31

Für aktuelle Infos und alles was uns gerade so bewegt:

Circlewise Telegramkanal

Newsletter

Etwa 1-2 x monatlich verschicken wir Artikel, Circlewise-Neuigkeiten und mehr…. wir freuen uns sehr, wenn du mit-liest! 🙂

© circlewise   |  Kontakt  |  Impressum  |  Datenschutzerklärung  |  AGB
  • Rss
Nach oben scrollen

Circlewise Newsletter!

Etwa 1-2 x monatlich verschicken wir Artikel, Circlewise-Neuigkeiten und mehr…. wir freuen uns sehr, wenn du mit-liest! 🙂

Cookie-Zustimmung verwalten
Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell, während andere uns helfen, diese Website zu verbessern.
Essenzielle Immer aktiv
Die technische Speicherung oder der Zugang ist unbedingt erforderlich für den rechtmäßigen Zweck, die Nutzung eines bestimmten Dienstes zu ermöglichen, der vom Teilnehmer oder Nutzer ausdrücklich gewünscht wird, oder für den alleinigen Zweck, die Übertragung einer Nachricht über ein elektronisches Kommunikationsnetz durchzuführen.
Vorlieben
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist für den rechtmäßigen Zweck der Speicherung von Präferenzen erforderlich, die nicht vom Abonnenten oder Benutzer angefordert wurden.
Statistiken
Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu statistischen Zwecken erfolgt. Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu anonymen statistischen Zwecken verwendet wird. Ohne eine Vorladung, die freiwillige Zustimmung deines Internetdienstanbieters oder zusätzliche Aufzeichnungen von Dritten können die zu diesem Zweck gespeicherten oder abgerufenen Informationen allein in der Regel nicht dazu verwendet werden, dich zu identifizieren.
Marketing
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist erforderlich, um Nutzerprofile zu erstellen, um Werbung zu versenden oder um den Nutzer auf einer Website oder über mehrere Websites hinweg zu ähnlichen Marketingzwecken zu verfolgen.
Optionen verwalten Dienste verwalten Anbieter verwalten Lese mehr über diese Zwecke
Einstellungen anzeigen
{title} {title} {title}