… von Viktoria Zimmer und Julia Talk

Dieser Artikel wurde im Herbst 2017 im Amitiés-Magazin des  Service Civil International (SCI) – Deutscher Zweig e.V. veröffentlicht.

Wie können wir – individuell und kollektiv – Zukunft gestalten?

Die massiven negativen Auswirkungen des Klimawandels schüren Machtkonflikte über knapper werdende Ressourcen. Somit ist der Klimaschutz ein zentraler Bestandteil der Arbeit des deutschen SCI-Zweiges, der als Friedensorganisation für soziale  Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit einsteht.
Um Teilnehmende internationaler Workcamps stärker für umweltbewusstes Handeln zu sensibilisieren, hat die Klima-AG die Idee der Climate Messenger initiiert – dies sind Menschen, die ein bis zwei Tage in ein Workcamp kommen, um einen Study Part bzw. Workshop zu einem klimarelevanten Thema durchzuführen. Dazugehören beispielsweise Klimagerechtigkeit, fossile Rohstoffe und erneuerbare Energien, Mobilität und klimafreundliches Reisen, Boden, Transition Towns, Permakultur oder Naturerfahrung.

Gerade wenn über Klimawandel und Umweltprobleme berichtet wird, entsteht häufig der Eindruck, menschliches Umwelthandeln sei grundsätzlich zerstörerisch. Diesem Glaubenssatz liegt ein Weltbild der Separation von Mensch und Natur zugrunde, dem jedoch zahlreiche aktuelle Forschungserkenntnisse widersprechen, welche belegen, dass es weltweit nachhaltig wirtschaftende Kulturen gab und gibt – der Mensch kann somit auch über lange Zeiträume sogar regenerativ und die Biodiversität fördernd mit seiner Mit-Welt interagieren.
Wir gehen davon aus, dass für Menschen ein persönliches Erleben der Natur ein Schlüssel zu umweltbewusstem Handeln ist. Deshalb haben wir den Fokus in unserem Workshop auf der Königsfarm auf Naturerfahrung gelegt. Wenn ich mich selbst (wieder) als Teil der Natur erlebe, eine emotionale Bindung zur Natur aufbaue und zudem die zwischenmenschliche Verbundenheit mit den anderen Teilnehmenden gestärkt wird (sodass ich mich besonders wohl und geborgen fühle), kann ich leichter zu proaktivem Handeln inspiriert werden, das allen Lebewesen dient.

Dadurch, dass ich meine Wahrnehmung Stück für Stück erweitere und in Kontakt mit meiner Mit-Welt gehe, öffne ich mich, sodass ich den Schmerz um die Zerstörung unserer Erde wahrnehmen kann und mein Schutzbedürfnis für die Natur wächst. Gleichzeitig habe ich die Möglichkeit, mich selbst als Teil eines sich ständig weiter entwickelnden Lebensnetzes zu erfahren und dadurch Dankbarkeit, Wertschätzung und Ehrfurcht vor dem Leben zu spüren. Ich lerne darüber, wer ich selbst in dem großen Ganzen sein kann und welchen besonderen Beitrag ich ganz persönlich zu einem friedlichen, nachhaltigen Miteinander leisten kann. Somit setzte unser Workshop, in dem wir eine von dem deutschen Bildungsunternehmen circlewise entwickelte und praktizierte Pädagogik nutzten und mit Methoden der Tiefenökologie nach Joanna Macy kombinierten, bei tiefer liegenden Ursachen an. Es wurden nicht nur die Symptome einer konsum- und wachstumsorientierten Lebens- und Wirtschaftsweise/-philosophie angesprochen, sondern die Perspektive hin zu einer naturverbundenen, friedvollen und lebensfördernden Kulturentwicklung eröffnet.

Durch den Workshop angeregt erzählte eine Teilnehmerin aus Spanien von einem erfolgreichen Klimaschutzprojekt, welches sie in ihrer Schule initiiert hatte. Dieses Beispiel gab anderen Teilnehmenden Hoffnung und inspirierte sie dazu, eigene kleine (Alltags-)Handlungsmöglichkeiten zu entdecken.
You can’t save the land apart from the people, to save either you must save both.

Wendell Berry

Wenn du Lust bekommen hast selbst aktiv zu werden, sei herzlich willkommen bei unserem Jurtenbau-Workcamp im Juli 2018. Mehr Informationen dazu findest du hier
Oder vielleicht hast du Lust, selbst ein Workcamp zu leiten? Der SCI bietet dazu jedes Jahr mehrere Vorbereitungsseminare an und freut sich immer über Menschen, die gerne mit dabei sein möchten. Alle Informationen findest du hier.

13. Juli 2017, im Schloss Tempelhof bei Crailsheim

14:00 – 18:30 Uhr und in den Abend hinein

Wir freuen uns auf ein paar Stunden gemeinsam gedenken, trauern, ehren und feiern von dem, was Sobonfu uns in den letzten Jahren mit so viel Hingabe, Bestimmtheit und Humor geschenkt hat.
Dafür laden wir dich ein, am Donnerstag um 13:00 Uhr zum Mittagessen anzureisen und mit uns einen Nachmittag lang, und wenn du möchtest bis in die Nacht hinein, Geschichten, Lieder und Erinnerungen zu teilen und die Verbindung zu Sobonfu und unseren anderen Ahnen zu würdigen und zu stärken.

Anmeldung erfolgt über die Seminaranmeldung zum Workshop „In unserer Mitte – Was Kinder von uns brauchen“ über das Seminarbüro im Schloss Tempelhof. Die Teilnahme an der Gedenkfeier ist kostenlos (Kosten entstehen nur für die Mahlzeiten).
Wir freuen uns auf einen großen, lebendigen Kreis gemeinsam mit dir und vielen anderen Menschen, deren Leben Sobonfu im Laufe vieler Jahre hier in Europa berührt hat.
Die Gedenkfeier ist eine Kooperation von Circlewise, der Wildnisschule Wildeshausen und den „Village People“ – den AbsolventInnen der 3jährigen Ausbildung mit Sobonfu von 2014-2016. 

Hier geht’s zur Anmeldung…

Ein ganz neuer und für uns großer Schritt steht bevor:
Wir suchen einen Platz an dem unserer Arbeit sich verwurzeln kann.

Im Oktober 2016 haben wir einen Verein gegründet, um damit auf gemeinnützige Weise die Verantwortung für ein Stück Erde zu übernehmen – mit ein wenig Glück und Hilfe schon in diesem Sommer.

Der neue Verbindungskultur, e.V. wird ein interkultureller Entwicklungsort für Lern-Erlebnisse die eine tiefe und authentische Verbindung zur Natur stärken, in denen zukunftsfähige Lebens- und Wirtschaftsweisen erforscht und praktiziert werden und die ein friedvolles und schöpferisches Miteinander fördern – für einen gesellschaftlichen Wandel zum Wohle aller Wesen.
Gerade nutzen wir die Zeit der Klarheit inmitten der noch ganz durchsichtigen Natur, die in diesen Tagen so herrlich hell vom vorfrühlichen Licht erstrahlt, um Form und Farbe unseres Vereins so richtig klar zu zeichnen. Wenn wir mehr Details wissen, melden wir uns!

Schon jetzt freuen wir uns über Unterstützung – vor allem falls du dich mit wordpress-basierter Webseiten-Bastelei auskennst und Lust hast uns gegen Honorar oder im Austausch gegen Kurse oder Weiterbildungen beim Erstellen der neuen Webseite zu helfen, freuen wir uns über eine Nachricht über unser Kontaktformular.

In North Dakota kampieren seit April UreinwohnerInnen aus insgesamt fast 200 indigenen Kulturen im Gebiet der Lakota, um den Bau einer Erdölpipeline durch das „Standing Rock“ Reservat zu verhindern. Noch immer geht der unermüdliche Einsatz unzähliger Menschen für sauberes Wasser und heiliges Land weiter, welches per Gesetz den Ureinwohnern gehört.

Im November 2016 rief ein spontanes Bündnis von Natur- und Wildnisschulen in Deutschland, Österreich und der Schweiz dazu auf, Solidarität mit den mutigen und willensstarken Menschen vor Ort zu zeigen und ihr Engagement zu unterstützen. Unser Ziel, über ein Crowdfunding 15.000 € zu sammeln, wurde noch um einiges übertroffen: Mit der Unterstützung von 291+ Menschen konnten wir innerhalb von drei Wochen gemeinsam 18.482 € zusammentragen.

Das gesamte Geld haben wir nun einer Initiative von Ureinwohnern vor Ort überwiesen, bei der im Moment der größte Bedarf an finanzieller Unterstützung besteht: Das Oceti Sakowin Camp, das sich zwischen dem Reservat der Lakota Sioux und dem derzeit von der US Army Corps besetzten Gelände befindet. Dieses ausschließlich von Natives geleitete Camp hat zum Ziel, die Rechte der Ureinwohner auf friedliche Weise zu verteidigen und gemeinsam dafür einzustehen, Mutter Erde und ihre Bewohner zu bewahren, in Einvernehmen mit den sieben Tugenden der Lakota: Gebet, Respekt, Mitgefühl, Ehrlichkeit, Großzügigkeit, Bescheidenheit und Weisheit.

Mehr zum Crowdfunding und zu den bisherigen Geschehnissen in North Dakota: https://www.leetchi.com/c/projekt-von-buendnis-der-deutschsprachigen-natur-und-wildnisschulen
Mehr zum Oceti Sakowin Camp: http://www.ocetisakowincamp.org/
Ein herzliches Dankeschön an alle Wildnisschulen, Projekte und Einzelpersonen, die sich am Spendenaufruf beteiligt oder auf andere Weise die Wasserschützer unterstützt haben!

PS Update: Am 05.Dezember hat die Regierung in den USA verkündet, dass der Pipeline-Bau solange illegal ist, bis eine umfangreiche Prüfung der zu erwartenden Umwelteinflüsse abgeschlossen ist, und im Zweifelsfall auf einer anderen Route entlang verlegt werden soll. Dies ist ein großer Erfolg in der öffentlichen Wahrnehmung – dennoch kein wirklicher Erfolg für das tatsächliche Unterbrechen oder Verhindern des Baus.

Eine der Betreiber-Firmen EnergyTransfer hat am Tag danach in ihrer Stellungnahme deutlich gesagt, dass sie sich (wie in der Vergangenheit) durch diese „rein politisch gemeinte“ Aussage der Verwaltung in keiner Weise daran hindern lassen würden, das Projekt wie geplant und innerhalb des ursprünglichen Zeitrahmens abzuschließen. Das heißt, sie wollen einfach weiterbauen und notfalls vermutlich vergleichsweise magere Strafgelder in Kauf nehmen, statt den Bau zu stoppen! Unsere Sorge ist, dass gerade in der nahenden Weihnachtszeit der Druck der Öffentlichkeit nachlassen könnte, weil viele Menschen mit sich und der Familie zu tun haben. (http://www.businesswire.com/news/home/20161204005090/en/Energy-Transfer-Partners-Sunoco-Logistics-Partners-Respond)
Deshalb ermutigen wir euch, weiterhin ein Auge auf die Entwicklungen vor Ort zu halten.
Was man noch von Deutschland aus tun kann

Die Deutsche Bank ist mit 300 Millionen Euro Investitions-Summe am Pipeline-Bau beteiligt. Hier könnt ihr eine Petition unterzeichnen, mit der wir der Deutsche Bank vor Augen halten können, wie unerwünscht die Pipeline von der Mehrheit der Deutschen ist: https://actions.sumofus.org/a/deutsche-bank-kein-geld-fuer-die-dakota-access-pipeline?sp_ref=.99.176499.f.559619.2&source=fb

Immer wieder erreichen uns Anfragen, ob ein weiteres Spenden noch möglich ist. Möglichkeiten per PayPal hier:
www.paypal.me/ocetisakowincamp
http://standingrock.org/news/standing-rock-sioux-tribe–dakota-access-pipeline-donation-fund/

Warren Brush erzählt in seinem Vortrag bei der Internationalen Permaculture Convergence in Jordanien im September 2011 über seine Erfahrungen an der Schnittstelle von Peacemaking, Permakultur, naturverbundener indigener Lebensweise und den Auswirkungen all dessen für ein Ende des Bürgerkriegs in Liberia.

Warren Brush kannst du hier bei uns erleben:

 

Warren BrushWorkshop Peace & Permaculture im August 2016

 

permaculture-7Permakultur-Design-Zertifikats-Kurs 2017

wirundjetztlogoLiebe Freunde und Interessierte an einem Kongress der Nachhaltigkeit im BodenseeRaum,

Wenn Zukunft gelingen will, dann brauchen wir Kooperation und kraftvolle Strukturen, welche die Impulse aus der Zivilgesellschaft organisieren.
Die Idee einer umfassenden Zusammenkunft von Initiativen rund um den Bodensee (Arbeitstitel „Konferenz für Nachhaltigkeit“) dient diesem Ziel: 

Sowohl Christian Felber von der GWÖ als auch Charles Eisenstein haben ihr Interesse an der Konferenz zugesagt und stehen hinter uns, sie stärken also das Feld der Umsetzung.
Unser Vorschlag: Treffen und Arbeiten in einer intensiven Klausur vom 29.-31.7. in Wangen am Untersee (Beginn Freitag 14:00 Uhr, Ende Sonntag 16:30 Uhr).

Wir haben einen wunderschönen Platz direkt am Bodensee ( Stein am Rhein) für euch ausgesucht und gefunden. Es gibt genug Platz zum Zelten und Feuer machen.
 
JedeR ist herzlich eingeladen mit uns zu sein und sich mit seinen Ideen, seinem Wissen und seinen Ressourcen einzubringen. Wir möchten mit euch zusammen tragen was schon alles da ist und wir möchten am Ende des Wochenendes ein Konzept erarbeitet haben, mit dem wir dann gemeinsam in die Welt gehen können.
 
Mehr Informationen hier…
Kontakt: Simon Neitzel simon.neitzel@wirundjetzt.org
Herbst


Gestern haben wir mit unserm Herbst-Mitmach-Fest in Eberswalde die Tag- und Nachtgleiche gefeiert. Etwa 40 Erwachsene und eine Menge Kinder haben gemeinsam aufgebaut, kreativ dekoriert, selbst gemachtes Essen gegessen, gebastelt, unsere „Geschichten des Sommers“ miteinander geteilt, gespielt, eine Stroh-Schlacht gemacht, getanzt und gesungen.

Wir haben in einem kleinen Ritual dem Sommer gedankt und ihn verabschiedet, den Herbst willkommen geheißen und dann bis in die Nacht am Feuer gesessen. Es war eine tolle Einstimmung auf die dunkle Jahreszeit.
Das Mitmach-Fest war eine Initiative von Jessica Heiler (Leben in Einheit), der Stiftung WaldWelten, dem Forstbotanischen Garten Eberswalde und Circlewise.

Interessierst du dich für Jahreszeitenfeste und Rituale, die kulturelle Vielfalt bejahen, ideologiefrei, zeitgemäß und hier und heute authentisch sind?
Dann könnte dir vielleicht unsere Ausbildung in naturverbundener Ritualarbeit gefallen – alle Infos dazu findest du hier…
„Naturverbundene Ritualarbeit ermöglicht es uns, allein oder in Gemeinschaft mit anderen das große Geheimnis des Lebens zu spüren, Unsichtbares „sichtbar“ (oder zumindest spürbar) zu machen, die „Ewigkeit zu besuchen“ und mit dem Raum unseres Bewusstseins und unseres Geistes zu tanzen.Die Kompetenzen, die wir uns durch die Beschäftigung mit Ritualarbeit aneignen, können wir nicht nur innerhalb von Ritualen im engeren Sinne zum Einsatz bringen, sondern sie erfüllen unser Wirken in der Welt – in allen Berufsfeldern und im privaten Leben – und sie ermöglichen es, in unserem Tun und in den Räumen, die wir gestalten, Werte wie Mitgefühl, Frieden und Nächstenliebe wirkungsvoll zu verankern, für eine globale Friedensgesellschaft.“

Bitte bring mit:

• leckeres Essen und Getränke
• dein eigenes Geschirr und Besteck
• bunte Tücher und Kleidung
• Blüten und bunte Blätter
• Musikinstrumente und Lieder
• deine Kinder und Freunde!

Wann?

Beginn 15:00 Uhr

Wo?

Forstbotanischer Garten Eberswalde,
große Wiese am Wurzelkeller

Die Teilnahme ist kostenlos!Wenn du bei der Vorbereitung dabei sein willst oder noch Fragen hast, kannst du uns schreiben.
Wir freuen uns auf dich!

 

         

 

ein Fest der Fest der Fülle, des Sonnenscheins und 

der Leichtigkeit des Seins!

Donnerstag, 21. Juni 2012

Um 17:00 Uhr verabschieden wir uns vom Frühling und heißen den Sommer willkommen.

 

Die Teilnahme ist kostenlos.

Wir treffen uns auf der Wiese am Wurzelkeller im Forstbotanischen Garten Eberswalde

Das Fest wollen wir gemeinsam mit euch spontan gestalten.

 

Bitte bringt dafür mit: 

  • leckeres Essen und Getränke
  • euer eigenes Geschirr und Besteck
  • bunte Tücher und/oder bunte Kleidung
  • Blüten
  • frisch gepflückten Beifuß und Johanniskraut  
  • Musikinstrumente und Lieder
  • eure Kinder und Freunde! 

​Wir freuen uns auf euch!

Jessica Heiler & Elke Loepthien

 

In Kooperation mit Leben in Einheit, dem Forstbotanischen Garten Eberswalde und der Stiftung Waldwelten