Safer Spaces – Wie können wir soziale Räume sicherer gestalten?
…Online-Workshop für das Gestalten von Safer Spaces –
von sozialen Räumen wie Treffen oder Veranstaltungen,
die es Menschen ermöglichen, sich miteinander sicherer zu fühlen
Es gibt so viel zu tun und fast nichts davon könnten wir alleine schaffen.
Als Menschen brauchen wir einander – nicht nur aufgrund unserer Biologie, die uns als zutiefst soziale Wesen für ein Leben in Gemeinschaft mit anderen ausgestattet hat.
Sondern wir brauchen uns auch um gemeinsam die vielen Aufgaben zu schaffen, die es uns ermöglichen können, als Menschheit weniger zerstörerisch und mehr regenerativ auf dem Planeten Erde weiter zu existieren.
Obwohl es im Privaten und auch in Institutionen, wie Schule, NGOs, Unternehmen und mehr eigentlich eine Menge Räume gibt, in denen Menschen zusammenkommen, verbreitet sich das Erleben von tiefer Einsamkeit wie eine schlimme Krankheit in der westlichen Welt.
Vor allem junge Erwachsene, ältere Menschen, zunehmend auch Kinder und Jugendliche fühlen sich schrecklich einsam und allein.
Dabei geht es oft nicht nur um einen Mangel an Kontakt, sondern vor allem um das innere Erleben, niemanden zu haben, dem ich vertrauen kann.
In einer US-amerikanischen Studie sagte jede vierte Person, sie hätte niemanden, dem sie sich anvertrauen könnte.
Laut einer anderen Studie gab die Hälfte der jungen Leute an, in der Woche zuvor hätte es keinen einzigen Menschen gegeben, der ihnen länger als wenige Minuten zugehört habe, wie es ihnen ging oder ihnen das Gefühl gegeben hätte „wirklich interessiert“ zu sein.
Um dies zu lindern, ist es nicht nur wichtig, Räume zu schaffen in denen Menschen gleichzeitig zusammen sind. Denn viele Personen sind ja über Schule, Job und andere Kontexte täglich in Kontakt mit anderen Menschen.
Doch oft bleibt dieser Kontakt oberflächlich, so dass Menschen sich sogar inmitten von Gruppen gleichzeitig tief einsam fühlen können.
Was fehlt, sind sicherere Räume – in denen echte Verbindung möglich ist.
Solange wir uns nicht wirklich sicher fühlen, kostet das aufrecht erhalten diverser persönlicher Schutz-Strategien viel Energie und Aufmerksamkeit. Neuropsychologische Forschungen weisen darauf hin, dass unsere kognitiven Fähigkeiten nur noch eingeschränkt funktionieren könnten, wenn wir in einem sozialen „Überlebensmodus“ sind.
Dabei seien gerade jene Kompetenzen betroffen, die unseren menschlichen Verstand zu einem besonders wundervollen Werkzeug machen könnten:
Uns wirklich sicher und geborgen zu fühlen, scheint also eine Grundvoraussetzung dafür zu sein, uns so verhalten zu können, wie wir selbst es sicherlich am besten fänden und wie es auch für unsere Mitmenschen am hilfreichsten wäre.
Gerade wenn wir mit anderen Menschen in sicheren Räumen zusammenkommen, kann unsere Wirk-Kraft sich regelrecht vervielfachen.
Denn gelingende gemeinschaftliche Projekte sind so viel mehr als nur die Summe dessen, was wir individuell beitragen.
Dabei geht es nicht darum, uns gegenseitig in Wattebällchen zu packen, in denen wir uns gemeinsam vor dem Leid der Welt verstecken können, ganz im Gegenteil!
Sichere Räume können so nährend sein, dass sie uns ermöglichen uns sogar mehr dafür zu öffnen, was an Leiden in uns und vor allem auch um uns herum existiert. Angesichts der Kraft vieler Schultern kann die Last des Lebens sich ertragbarer anfühlen.
Damit können sicherere Räume ermöglichen, genauer hinzuschauen und mehr darüber zu lernen, was gesellschaftlich oder in bestimmten Kontexten schief läuft, was unser persönlicher Anteil daran sein könnte, und auf welche Weisen wir hier Veränderung bewirken könnten, indem wir aktiv einen lebensförderlichen Einfluss darauf nehmen.
Das Erleben von Sicherheit hat viele subjektive Facetten. Dabei stehen wir vor der zusätzlichen Herausforderung, dass viele Menschen individuelle oder kollektive Trauma-Erfahrungen durchlitten haben, was zu erhöhter Sensibilität des Nervensystems auch in zwischenmenschlichen Interaktionen führen kann.
Forschungen über transgenerationale Traumatisierung weisen sogar darauf hin, dass solche Traumafolgen über Generationen weitergegeben werden können.
Beim Gestalten von sozialen Räumen geht es also darum, uns dem Ermöglichen von subjektiver Sicherheit so gut wie möglich anzunähern.
Als weiße, in Deutschland geborene, heterosexuelle Personen wissen wir nur aus zweiter Hand, wie ungleich viel schwerer es für Menschen anderer Hautfarben, Herkunft, sexueller Identität und Orientierung, Personen mit körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen vieler möglicher Arten, oder auch für Menschen aus finanziell armen Verhältnissen ist, sich mit anderen sicher fühlen zu können, insbesondere inmitten von Kreisen die sich vorwiegend aus privilegierten Personen zusammensetzen.
Dabei ist es für eine faire, egalitäre und wirklich friedliche Gesellschaft schlichtweg notwendig, dass wir es schaffen, miteinander und füreinander sicherere Räume zu erschaffen und zu kultivieren.
Hiermit meinen wir insbesondere Räume, in denen die Stimmen von Personengruppen, die historisch Genozid, Unterdrückung, Diskriminierung oder Marginalisierung und Ignoranz erlebt haben, deutlicher und lauter hörbar werden können.
Damit deren besonderes Wissen, Erfahrungen und vor allem deren Bedürfnisse sich in der Entwicklung einer gemeinsamen Kultur ausdrücken können.
Die Resilienz einer Gesellschaft hängt nach Meinung vieler Expert*innen entscheidend davon ab, wie viel „Social Fabric“ (also „soziales Gewebe“) darin existiert.
Damit sind persönliche Beziehungen gemeint, die das private Leben wie auch gemeinschaftliche Institutionen durchziehen und in ihrer Gesamtheit Stück für Stück mehr Zusammenhalt und gegenseitige Unterstützung ermöglichen.
Safer Spaces können einen fruchtbaren Nährboden für Beziehungen bilden, die sich weit über den formalen Kontext hinaus entwickeln und in echte Freundschaften übergehen können.
Damit können sie auch außerhalb des jeweiligen Kontexts von Treffen und Veranstaltungen Menschen dabei helfen, tragfähige Beziehungsnetze zwischen einander zu knüpfen, die weit in die größeren Gemeinschaften hinein wirksam sein können.
Dieser Workshop findet online statt. Wir treffen uns in einer kleinen Gruppe vom maximal 16 Menschen in unserem Circlewise-Zoom-Raum.
Damit die Zeit für dich so richtig befriedigend sein kann, haben wir in den letzten Jahre einige essentielle Zutaten gesammelt, die du vielleicht für die Vorbereitung für dich nutzen magst:
Die einzelnen online-Sessions werden nicht länger als 1,5-2 Std. sein, mit Pausen, Bewegung und anderen Aktivitäten nach Bedarf dazwischen, damit wir gesund und glücklich durch die Tage kommen.
Der Workshop ist eine Einführung ins Gestalten sicher(er) Räume. Dabei werden wir Grundlagen und Hintergrundwissen mit dir teilen und auch viele konkrete, von uns praktische erprobte Vorgehensweisen empfehlen.
(Wie tief wir die einzelnen Themen behandeln, wird sich vor allem nach eurem Interesse als Teilnehmende richten.)
Zukünftige Termin stehen noch nicht fest. Hast du Interesse an diesem Workshop? Melde dich gern über unser Kontakt-Formular…
Wird abhängig von der Dauer des Workshops sein.
Die Teilnehmenden-Anzahl ist begrenzt auf maximal 16 Personen.