Naturverbundene Ritualarbeit
…eine intensive Lebens-Lern-Erfahrung für deine Arbeit mit Einzelpersonen, Gruppen und für deinen eigenen Lebensweg
Rituale können wie Nahrung für die Seele sein. Sie ermöglichen eine bewusst gelebte, persönliche und authentische Verbindung zu etwas, das wir verallgemeinernd die schöpferischen Kräfte des Lebens nennen könnten. Diese Verbindung kann sich manchmal wie ein Rettungsanker anfühlen und eine „Ressource“ sein, die Halt, Geborgenheit und Orientierung schenkt.
Gerade inmitten der jetzt oft überwältigenden Komplexität der gesellschaftlichen Vorgänge und angesichts der bedrohlichen Herausforderungen vor denen wir stehen, kann eine ideologiefreie, naturverbundene, undogmatische und lebensbejahende Spiritualität für uns wie ein Fels in der Brandung sein.
Sie kann es uns ermöglichen, seelische, gesellschaftliche und ökologische Not gesund zu überstehen, und schöpferisch dazu beizutragen, Freude, Frieden und Leichtigkeit sogar inmitten vom Chaos immer wieder selbst zu erleben und damit auch für andere schenken zu können.
In Ritualen können wir es schaffen, wie der Benediktiner-Mönch David Steindl-Rast einmal beschrieben hat, einen relativ einfachen Zugang zur unendlichen, für den menschlichen Verstand letztendlich unfassbare Wirklichkeit des Seins zu kreieren, so dass wir uns nicht selbst überfordern.
Rituale können es uns ermöglichen, in einer gefühlten Verbindung mit unserer inneren Beobachter*in (oder unserm Wesenskern oder „Seele“) zu sein und dabei deutlich und klar zu spüren: Wer wir sind, was unser Platz ist, wo unser Weg weiterführt und wie wir dem Leben dienen können, zum Wohle aller Wesen.
Sie wurden auch seit dem Anbeginn der Menschheit in allen Teilen der Erde genutzt, um Gemeinschaft zu stärken und zu erneuern.
Naturverbundene Ritualarbeit kann es uns ermöglichen, allein oder in Gemeinschaft mit anderen die großen Geheimnisse des Lebens zu spüren, Unsichtbares „sichtbar“ zu machen und mit dem Raum unseres Bewusstseins und unseres Geistes zu tanzen.
Die Erfahrungen und Kompetenzen, die wir uns durch die Beschäftigung mit Ritualarbeit aneignen, können wir dabei nicht nur innerhalb von Ritualen im engeren Sinne zum Einsatz bringen, sondern sie können unserem gesamten Wirken in der Welt nützen – in allen Berufsfeldern und im privaten Leben.
Dabei scheinen Rituale sogar dann auf uns zu wirken, wenn wir gar nicht an sie glauben, wie Francesca Gino und Michael Norton von der Harvard Business School seit einigen Jahren erforschen.
Wir können sie einsetzen, um in all unserem Tun und in allen Räumen, die wir gestalten, Werte wie Mitgefühl, Frieden und aktive Nächstenliebe wirkungsvoll zu verankern und ihnen mit unserem Handeln Ausdruck zu verleihen.
Spirituelles Erleben ist unserer Sicht nach eine durch unsere Biologie in uns Menschen angelegte Möglichkeit.
Dank unseres Großhirns, insbesondere unseres Stirnlappens sind wir in der Lage, „mentale Zeitreisen“ zu vollziehen. Wir können hier und jetzt etwas spüren, mehr oder weniger deutlich wahrnehmen, was physikalisch nicht nachweisbar ist.
Dies kann die Liebe unserer Ahn*innen sein, ein Gefühl beschützt und gesegnet zu sein (beispielsweise von Gott), es kann der Frieden sein, den wir uns für die Welt ersehnen und den wir im Gebet dann direkt und wie anwesend fühlen können, und vieles vieles mehr.
Die Eindrücke, die wir über unsere Sinne sammeln verknüpfen sich mit persönlich erfahrenen und überpersönlich (also kultur-bedingt) präsenten Symbolen und Interpretationsweisen. So entstehen in uns das individuelle Erleben und die verschiedenen Deutungsebenen, die uns zugänglich sind.
Mit der Fähigkeit für spirituelles Erleben scheint zumindest für einen großen Teil der Menschen auch ein Bedürfnis nach spirituellem Erleben verbunden zu sein.
Unser Anliegen ist es, das Menschen dieses Bedürfnis für sich selbst und zusammen mit ihren Mitmenschen auf Weisen versorgen können, die sich nicht nur individuell gut anfühlen, sondern auch anderen Menschen, der Gesellschaft und dem lebendigen System Erde dienen.
In unserer Herangehensweise geht es nicht darum, eine besonders wahrhaftige oder gar einheitliche Form der Spiritualität zu finden, sondern jenseits von, aber auch innerhalb von institutionalisierten Religionen die individuellen Zugänge zu würdigen.
Schöpfungskraft und -Kräfte entziehen sich unserer Logik, sind nicht messbar, quantifizierbar, kontrollierbar.
Das Wunder des Lebens ist erstaunlich. Was ist es, was die Welt in ihrem innersten zusammenhält? Niemand weiß es. Und doch können wir als Menschen eine Beziehung zu den zahllosen uns umgebenden und in uns wohnenden Geheimnissen aufbauen.
Kinder entwickeln in ihren ersten Lebensjahren eine animistische Haltung gegenüber der Welt. Sie sehen alle Wesen, auch Steine oder die Erde als beseelt an, und vertreten eine magische Sicht auf Geschehnisse.
Dies könnte also eine für Menschen sich scheinbar wie von allein einstellende Weltsicht sein, die sich vermutlich im Laufe der Menschheitsgeschichte entwickelt hat.
Animistisches Denken kann, wenn es nicht unterdrückt und umgelenkt wird, auch bis ins Erwachsenenalter lebendig bleiben, und wie empirische Studien zeigen, sogar ganz wunderbar auch mit wissenschaftlichen Denkweisen Seite an Seite existieren.
Eine bodenständige und auf dem eigenen Erleben basierende Spiritualität zuzugestehen erleichtert es, in Demut und Dankbarkeit durchs Leben zu gehen – und in schwierigen Zeiten scheint sie manchmal das einzige zu sein, was Menschen hilft, zu überleben.
Unser Anliegen ist es dabei, nicht nur den großen Religionen, sondern gerade auch individuellen, erfahrungsbasierten (und damit immer einzigartigen) Formen der Spiritualität einen Raum zu geben und sie zurück ins gesellschaftliche Leben zu holen. Dies kann jenseits von Religion, aber auch innerhalb religiöser Kontexte möglich sein.
Wir glauben, dass wir mit dieser Form von Spiritualität als Menschheit auf Augenhöhe, mit Respekt gegenüber den anderen Wesen der Erde existieren können. Statt uns alles „untertan“ zu machen, können wir es so vielleicht schaffen, vielmehr als Hütende und Hegende die Vielfalt und Fülle der Ökosysteme zu erhalten und zu mehren (wie viele indigene Kulturen dies bis heute vorleben).
Bodenständige Spiritualität kann vielleicht auch helfen, die Vielfalt und Fülle unserer inneren Ökosysteme gesund und lebendig zu erhalten, so dass wir selbst und als schöpferisch tätig empfinden können, auf eine seelenvolle und erfüllende Weise.
Sie kann ebenfalls eine wichtige Zutat für eine Gesellschaft sein, in der Menschen ihre Gaben, Qualitäten und Potentiale schenken können und mit diesen auch willkommen geheißen werden.
Dabei halten wir gleichzeitig viele gerade in der Esoterik-Szene verbreitete Umgehensweisen mit dem menschlichen Bedürfnis nach Spiritualität für potentiell gefährlich, die wir in unserer Arbeit daher vermeiden wollen:
Der Kern unseres Verständnisses von Spiritualität und unserer naturverbundenen Ritualarbeit sind also Werte und eine klare Ausrichtung darauf, menschenfreundliches, lebensfreundliches Denken und Handeln zu fördern, das sich nicht gegen die Gesellschaft richtet oder jenseits von ihr vor sich hin existiert, sondern vielmehr für sie und mit ihr wirkt.
Wir schenken dir einen Rahmen für tiefe und authentische Verbindung zur Natur, unterstützen und begleiten dich dabei, durch Rituale und zahlreiche Übungen deinem eigenen Wesenskern näher zu kommen. Dabei kannst du dich als Teil einer lebendigen Gemeinschaft erfahren und deine ganz individuellen Verbindung zur geistigen Welt und zu den schöpferischen Kräften des Universums stärken – so dass sie eine beständige und verlässliche Quelle von Kraft für deinen Alltag und dein Berufsleben sein kann.
Die gemeinsamen Erlebnisse, Lerninhalte und der intensive Austausch miteinander erschaffen einen fruchtbaren Raum, in dem du Schritt für Schritt erlernen kannst, kraft- und wirkungsvolle Rituale für dich selbst und für die Menschen um dich herum anzuleiten und zu begleiten.
Dabei sind – je nach deiner Neigung und passend für deinen Lebens- und Berufsweg – sowohl umfangreiche und aufwändige Rituale für viele Menschen möglich, als auch unscheinbare, doch ebenso kraftvolle Rituale, die in allen Lebens- und Arbeitsbereichen hilfreich sein und einen echten Unterschied machen können.
Eine lebendige “Ritual-Werkstatt”
Unsere Arbeit gründet sich auf unsere persönlichen Lernerfahrungen und allgemeine Prinzipien für Ritualarbeit, die uns ursprünglich von unserer Lehrerin Sobonfu Somé (vom Volk der Dagara in Westafrika) weitergegeben wurde und verbunden war mit der Einladung, unsere eigenen, für unsere heutige Zeit und unser Umfeld hier in Mitteleuropa stimmigen Wege und Formen der Ritualarbeit zu finden.
Wir nennen diese Ausbildung deshalb auch gern eine “Ritual-Werkstatt”: Es geht ums Ausprobieren, Erforschen und Entwickeln, gemeinsam mit euch als Teilnehmenden und passend zu dem was gesellschaftlich und persönlich Aufmerksamkeit braucht, angereichert mit dem wachsenden Wissen von Autor*innen die sich mit relevanten Themen beschäftigen, sowie unserer eigenen langjährigen Erfahrung im Entwickeln, Durchführen und Begleiten von Ritualen.
Eine Grundfrage dabei ist:
Viel Hintergrundwissen aus den Erkenntnissen der modernen Lebenswissenschaften fließt in die Ausbildung ebenso mit ein, wie das unmittelbare Erleben und Erfahren der Natur mit allen Sinnen.
Heute scheint es mehr denn je notwendig und dringend, das weithin verbreitete Vakuum an spirituellen Erfahrungsräumen wieder mit Leben zu füllen.
Uns ist es ein Herzensanliegen, dass dies nicht als eine Fortführung des Kolonialismus durch die Aneignung von Traditionen anderer Kulturen geschieht (auch nicht als mechanisches Kopieren alter Riten der kulturellen Vorfahren in Mitteleuropa oder in anderen Teilen der Erde), sondern auf eine durch und durch verwurzelte, lebendige, authentische und zeitgemäße Art und Weise.
Beginnend bei dir selbst
Zugang zum Sinn des eigenen Lebens finden, den eigenen Lebenssinn spüren, scheint für uns als Menschen eine elementare Erfahrung, um gesund und glücklich zu sein.
In der Weiterbildung wirst du Herangehensweisen und Methoden hierfür kennen und umsetzen lernen, die hier in unserem modernen mitteleuropäischen Lebensalltag helfen können, gerade auch in der heutigen Zeit von Krisen und Wandel.
Die Ausbildung kann dich darin unterstützen, zu erinnern, zu würdigen und aktiv zu leben, wofür du auf die Erde gekommen bist.
Mit all dem was dich ausmacht kannst du im Rahmen der Weiterbildung auch erleben, wie es sich anfühlt, Teil einer lebendigen, wirkkräftigen und sich gegenseitig unterstützenden Gemeinschaft zu sein.
Die Ausbildung ist eine intensive und fordernde Erfahrung in erdverbundener, spiritueller Arbeit mit dir selbst und gemeinsam mit der Ausbildungsgruppe. Sie dient deinem persönlichen Wachstum und deiner eigenen Selbstfindung, viel mehr aber noch deiner Kompetenz, für andere da zu sein und auf eine wirkungsvolle Weise Raum zu halten im Dienst für deine größere Gemeinschaft, also für die Menschen die dich umgeben.
Durch deine Teilnahme an dieser Ausbildung kannst du die grundlegenden Bestandteile von naturverbundener Spiritualität und Ritualen erlernen und diese in deinem ganz persönlichen Kontext hier und heute nutzen lernen.
Basierend auf deinen eigenen, persönlichen Erfahrungen, durch gemeinsame Reflexion und Integration kannst du ein Verständnis und auch Selbstvertrauen erlangen, entsprechend deiner persönlichen Gaben und Stärken, naturverbundene Spiritualität zu einem nährenden, stärkenden Bestandteil deines privaten und beruflichen Alltags zu machen.
Du kannst lernen, selbst Rituale für andere Menschen zu entwickeln, anzuleiten und zu begleiten, sowie dir einen wachsenden Erfahrungsschatz darüber erarbeiten, wann und wie du Rituale innerhalb deines Lebens-, Arbeits- und Gemeinschaftskontexts auch mit anderen Menschen wirkungsvoll einsetzen kannst.
Die Ritual-Ausbildung dauert zwei Jahre. Sie umfasst ca. 48 Präsenztage, sowie praktische Aufgaben für die Zwischenzeiten.
Für die nächste Ausbildungsrunde werden die Termine in Kürze hier bekannt gegeben.
Kursgebühr: 2 Raten zu je 2.890 € (= 120 € pro Präsenztag)
In Ausnahmefällen ist eine Zahlung in Raten möglich, ab dem Zeitpunkt der Anmeldung.
(zuzüglich Kosten für Unterkunft und Verpflegung am jeweiligen Seminarort)
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.
Eine Teilnahme erfordert vor allem aufgrund der herausfordernden Natur dieser Ausbildung ein ganz klares inneres “Ja” von deiner Seite. Diese klare Selbstverpflichtung ist Grundvoraussetzung um in die Ausbildung aufgenommen zu werden.
Das Seminarhaus Lindenhof ist ein wunderbar friedlicher Einzelhof, am Rande der Schwäbischen Alb und dem Schwarzwald über dem Tal der jungen Donau. Ausgehend vom Luftkurort Möhringen führt ein drei Kilometer langer ansteigender Waldweg raus aus dem Alltag und dem Himmel ein Stück näher:
Auf einer Hochebene von etwa 900m Höhe gelegen befindet sich der Lindenhof, mit Sauna, Schwimmteich und vielen lauschigen Plätzchen im weitläufigen Gartengelände. Alle Mahlzeiten stammen aus der hauseigenen vegetarisch/veganen, regionalen Bio-Küche.
Einige Ausbildungsblöcke werden im Camp oberhalb eines kleinen, familiären Gemeinschaftsprojektes im Deggenhausertal stattfinden, am Südhang einer Hügelkette, von der aus wir bei klarem Wetter den weiten Blick auf den Bodensee und die Alpen genießen können, inmitten von saftigen Wiesen und Weiden, umgeben von Buchen-Fichten-Mischwald und munteren kleinen Bächen.
Wir versammeln uns regengeschützt um eine Feuerstelle, in unserem beheizbaren, rustikalen Essensraum oder unserer Seminarjurte.
Schlafen ist im eigenen Zelt möglich, bei Bedarf für mehr Komfort auch selbstorganisiert in Pensionen/Hotels in der Nähe.