Trauerprozessbegleitung
…lerne Menschen trauma-sensitiv und sicher
durch ihre persönlichen und kollektiven Trauerprozesse zu begleiten
Wir alle erleiden in unserem Leben Schmerzhaftes: Alltägliche Konflikte, Krankheiten, gescheiterte Träume, zerbrochene Beziehungen, geliebte Menschen die leiden oder sterben.
Als Menschen sind wir dazu fähig, negative Gefühle auszublenden. In Notsituationen kann dies unser Leben retten. Unterdrücken wir Emotionen wie Trauer oder Wut jedoch über einen längeren Zeitraum stumpft unsere gesamte Empfindungsfähigkeit dadurch ab und wir laufen sogar Gefahr, körperlich zu erkranken, depressiv zu werden oder anderen und uns selbst Verletzungen zuzufügen.
Vor allem sind wir weniger in der Lage, positive Emotionen wie Liebe, Freude oder Dankbarkeit zu empfinden – wesentliche Grundzutaten für persönliche und kollektive Resilienz, die gerade im Angesicht schwieriger Umstände überlebensnotwendig werden können.
Heute leben wir in Zeiten tiefgreifenden globalen Wandels und vieler tatsächlicher und drohender Verluste für die natürliche Lebensgemeinschaft, deren Teil wir sind.
Viele Menschen leiden enorm und zunehmend darunter, wie sehr wir als Menschheit uns selbst und allen unseren Mitwesen schaden.
Wie können wir es schaffen, die Weltsituation ernst zu nehmen – aber ohne davon individuell oder kollektiv traumatisiert und verbittert zu werden, sondern umso mehr in lebensförderliches Handeln zu finden, für uns selbst, für unsere Liebsten und für all die anderen lebenden Wesen um uns herum, die uns jetzt gerade, hier und heute brauchen?
Trauerprozesse zu durchleben und selbst für andere zu begleiten (und Räume für sie zu ermöglichen) kann ein ganz konkreter Weg sein, um angesichts von Leiden und Verzweiflung ein wenig Erleichterung zu ermöglichen.
Trauerarbeit kann Trost schenken und es leichter machen, einen Umgang mit persönlichen und kollektiven Notlagen zu finden, der ein Weiterleben auch angesichts schwieriger Umstände möglich macht und sogar dazu befähigen kann, gestärkte Freude, Dankbarkeit und Liebe empfinden zu können.
In dieser Weiterbildung erforschen wir die komplexe menschliche Fähigkeit des Trauerns. Der Begriff benennt eine durch unsere Biologie im Menschen angelegte und durch Beziehungen und Lernen sich verfeinernde Kompetenz:
Dazu gehören Verhaltensweisen und innere (physiologische und psychologische) Vorgänge, die es begünstigen, auch mit schwersten Schicksalsschlägen gesund umzugehen.
In der Weiterbildung geht es darum, zu lernen wie wir für andere Menschen im beruflichen oder privaten Kontext kleine, spontane Trauerprozess-Momente und auch langwierigere Trauerprozesse begleiten können.
Seit 2011 konnten wir das Trauern in Gemeinschaft durch die kraftvollen Rituale unserer Lehrerin Sobonfu Somé, die in Burkina Faso in Westafrika aufgewachsen war, erleben und erlernen.
Mit ihrem Scheiden aus dieser Welt hat sie uns eine klare Einladung dafür hinterlassen, eigene Wege des Trauerns in Gemeinschaft zu finden und zu kultivieren.
Trauern ist eine komplexe, völlig natürliche Fähigkeit des Menschen, schwere Verluste und schlimmes Leid seelisch heil und gesund zu überstehen. In Gemeinschaft zu trauern kann ein Schlüssel dafür sein, auch große Schicksalsschläge und überwältigende kollektive Trauer zu verarbeiten und – statt Bitterkeit, Aggression oder Lähmung zu erfahren – geläutert oder sogar gestärkt aus ihnen hervorzugehen.
In dieser Weiterbildung beschäftigen wir uns damit, was Trauern eigentlich bedeutet, warum es so wichtig ist und auf welche Weisen es Körper, Geist und Seele, unseren zwischenmenschlichen Beziehungen und letztendlich über den einzelnen Menschen hinaus unserer gesamten Gesellschaft gut tun kann?
Wir haben unsere eigenen Erfahrung mit gemeinschaftlichem Trauern nach Sobonfu Somé mit den Erkenntnissen der modernen Psychologie und Neuro-Psychologie verknüpft analysiert und aufbereitet. Damit wir authentische und wirklich hilfreiche Wege und Formen zum Trauerprozesse begleiten entwickeln können, die auch hier und heute stimmig und wirkkräftig sind.
Die Weiterbildung ist geeignet für Menschen aller Berufsfelder, insbesondere:
In dieser Zeit kannst du von uns lernen, was du fürs Trauer-Prozesse begleiten in deinem eigenen beruflichen und/oder privaten Kontext brauchst.
Gern unterstützen wir dich auch nach der Weiterbildung dabei, in Kontakt zu bleiben und gemeinsam mit anderen Menschen, die Trauer-Prozesse begleiten, darüber im Austausch zu sein, welche Fragen, Herausforderungen und Möglichkeiten in eurer Trauer-Begleitungs-Arbeit auftauchen und wie diese sich weiterentwickeln kann?
Es gibt für diese Ausbildung keine Zugangsvoraussetzungen.
Erfahrung mit Naturverbindung, Ritualarbeit, und Verbindungskultur/Circlewise Leadership sind von Vorteil, ebenso eine Teilnahme an bisherigen Trauer-Ritualen, sowie eine persönliche Beziehung zur Trauer und zum Trauern.
Inhalte und Form der Ausbildung sind intensiv und erfordern vor allem während der Präsenzveranstaltungen großen Einsatz von dir – ein klares “Ja” dafür von deiner Seite ist eine wichtige Grundlage für ein erfolgreiches Absolvieren der Ausbildung.
Auch wenn die Ausbildung Selbsterfahrung beinhaltet, liegt der Schwerpunkt auf dem Trauerprozesse begleiten für andere Menschen.
(diese Bestandteile sind in Form von Aufnahmen und schriftlichen Aufzeichnungen enthalten)
* Teilnahme an unserem indoor Trauerfeuer, vom 27.11.-01. Dezember 2024 (Schloss Bettenburg)
* Ausbildungsblock 1: 12.-16. März 2025 (Seminarhaus Lindenhof)
* Ausbildungsblock 2: 11. bis 15. Juni 2025 (im Seminarhaus Lindenhof)
* Ausbildungsblock 3: 29. Oktober bis 02. November 2025 (Seminarhaus Lindenhof)
* sowie optional: Trauerfeuer 2025, vom 26. – 30. November 2025 ODER vom 09.-13. Juli 2025 (Schloss Bettenburg), (auch begleitend im Team möglich, mit einem Tag früherer Anreise zur Vorbereitung)
2.790 – 4.690 € Kursgebühr (Sliding Scale nach Selbsteinschätzung, für 27 Präsenztage, entspricht ca. 103-173 € pro Präsenztag)
Insgesamt zwei Trauer-Workshops sind in dieser Kursgebühr inkludiert.
zzgl. Unterkunft & Verpflegung.
In Ausnahmefällen ist eine Zahlung in Raten möglich, ab dem Zeitpunkt der Anmeldung.
Unser Preissystem dient dazu, nach dem Solidarprinzip strukturell benachteiligten Personengruppen den Zugang zu unseren Weiterbildungen zu erleichtern. Für Menschen aus gesellschaftlich besonders diskriminierten Bevölkerungsgruppen vergeben wir zusätzlich eine begrenzte Anzahl an Reparations-Freiplätzen (siehe unten).
Bei der Auswahl des für dich passenden Preises kann es hilfreich sein, nicht nur deine aktuelle Einkommenssituation zu betrachten, sondern auch:
* Ob du das Gelernte primär in gemeinnützigen Kontexten einsetzen möchtest, oder innerhalb von Wirtschaftsunternehmen oder im Öffentlichen Dienst?
* Ob du deine Teilnahme selbst finanzierst oder sie von deinem Unternehmen oder Arbeitgeber*in bezahlt wird?
* Wieviel Vermögen, du besitzt, wie Immobilien, Land, Aktien u.a.?
* Welche Zugangsmöglichkeiten zu Einkommen und Vermögen du hast, d.h. wie einfach du kraft deiner persönlichen Entscheidungen mehr Einkommen generieren könntest, im Vergleich mit anderen Menschen in Europa und in der Welt, oder ob du ein Erbe erwartest?
* Ob andere Menschen, mit dir zusammen auf dein Einkommen angewiesen sind?
* Wie die sozioökonomischen Voraussetzungen der Region sind, in der du lebst im Vergleich zu anderen Orten?
(Diese Preisgestaltung ist inspiriert von Báyò Akomóláfés Vorschlag in “We will dance with mountains”.)
Das Seminarhaus Lindenhof ist ein wunderbar ruhiger Ort, auf einer Hochebene von etwa 900m Höhe gelegen, mitten in einem ausgedehnten Waldgebiet. Der Lindenhof ist ein Einzelanwesen mit lauschigen Plätzchen im weitläufigen Gartengelände und Obstwiesen. Ausgehend vom Luftkurort Möhringen am Rande der Schwäbischen Alb und dem Schwarzwald über dem Tal der jungen Donau gelegen führt ein 3 km langer ansteigender Waldweg raus aus dem Alltag und dem Himmel ein Stück näher.
Alle Mahlzeiten stammen aus der hauseigenen vegetarisch-biologisch-regionalen Küche, viele Lebensmittel kommen direkt aus dem Garten hinterm Haus.